Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen
Über das Ende des eigenen Lebens nachzudenken ist für niemanden eine schöne Angelegenheit.
Bei einem Unternehmer, der sein Leben lang sein Unternehmen erbaut und geführt hat, sind solche Überlegung jedoch unumgänglich und von besonderer Bedeutung.
- Für die Zeit nach dem Ableben des Unternehmers sind deshalb rechtskräftigte Verfügungen zu treffen, um das Unternehmen auch über den Tod des Unternehmers hinaus zu bewahren.
Was ist eine interne Familiennachfolge?
Der nachfolgende Geschäftsführer kann sowohl ein Familienmitglied als auch ein außerhalb der Familie stehender sein.
Ein Familienunternehmen, bei dem die Unternehmensführung über mehrere Generationen an die Kinder weitervererbt wurde, wird als familieninterner Generationswechsel bezeichnet.
Das Unternehmen bleibt dabei über viele Jahre in den Händen der der Familie.
Was ist eine externe Familiennachfolge?
Dem Erblasser steht jedoch auch eine weitere Möglichkeit zur Seite.
Das Familienunternehmen ist nicht zwingend an die nächste Generation weiter zu vererben, sondern kann auch extern durch einen außenstehenden Geschäftsführer geleitet oder an eine externe Person verkauft werden.
Bei der sogenannten Familienexternen Nachfolge besteht die Herausforderung einen geeigneten Nachfolger zu finden.
- Der Nachfolger darf nicht verschuldet sein, muss die nötigen Erfahrungen mitbringt und sich charakterlich gut in das Unternehmen eingliedern.
Welche Risiken entstehen bei einer internen Nachfolge?
Auch die Familieninterne Unternehmensnachfolge ist mit Risiken behaftet.
Der aus der Familie stammende Nachfolger muss – ebenso wie ein externer Nachfolger – genügend Qualitäten mitbringen, um sich als Unternehmensführer zu beweisen.
Bei Familieninternen Nachfolgen spielen oftmals auch Emotionen in die Zeit nach dem Erbfall mit rein.
- Diese Emotionen führen bei den Beteiligten dann leicht zu Konflikten.
Generationswechsel leicht gemacht: 5 Tipps für eine erfolgreiche Übergabe
Um eine erfolgreiche Familieninterne Unternehmensnachfolge abseits von emotionalen Konflikten durchzusetzen, ist es für den Unternehmer unumgänglich, bereits zu Lebzeiten die Unternehmensnachfolge zu planen.
In Zusammenspiel mit dem Nachfolger garantieren folgende Tipps eine gelungene Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen:
Tipp 1: Loslassen und frühe Planung:
Dem Unternehmer fällt es verständlicherweise nicht leicht sein Unternehmen weiterzugeben. Der Tod ist jedoch unausweichlich, weshalb sich auch der Unternehmer damit befassen muss.
Für den Zeitpunkt der Planung gilt dabei: Desto früher desto besser – auch für den Nachfolger. Wird der Nachfolger bereits mehrere Jahre vor dem Ableben des Unternehmers bestimmt und auf seine Rolle vorbereitet, steht einer reibungslosen Übernahme nur noch wenig im Weg. Der Unternehmer hat auch die Möglichkeit, bereits zu Lebzeiten das Steuer an den Nachfolger abzugeben.
Diese Vorgehensweise erleichtert dem Nachfolger den Einstieg, ist jedoch in der Ausführung kein Muss.
Tipp 2: Aus Fehlern lernen
Ein Blick in die Vergangenheit kann bei der Planung helfen.
Als Orientierungshilfe sollte der Unternehmer schauen wie bereits durchgeführte Übergaben im eigenen Familienbetrieb abliefen und aus möglichweisen begangenen Fehlern der Vergangenheit lernen.
Tipp 3: Position des Nachfolgers stärken
Übernimmt nach dem Tod des Unternehmers sein Sohn die Geschäftsführung, eröffnen sich ohne eine vernünftige Vorarbeit Problematiken. Mitarbeitern, die viele Jahre bereits in dem Betrieb tätig sind und die Familie kennen, fällt es häufig schwer, den ehemals als „Sohn des Chefs“ betitelten Freund, Kollegen oder Bekannten in der Führungsposition zu akzeptieren.
Noch zu Lebzeiten sollte der Unternehmer deshalb alle für den Betrieb erforderlichen Personen dazu ermutigen an einen Strang zu ziehen. Insbesondere dann, wenn der Nachfolger in seine Fußstapfen tritt.
- Die Position des Nachfolgers zu stärken kommt den Unternehmen später zugute.
Tipp 4: Rollenverteilung
Neben dem Nachfolger gibt es auch noch viele weitere Akteure, die ihre Aufgaben zu erfüllen haben.
Ein Unternehmen funktioniert nur, wenn jedes Zahnrad an seinem Platz ist.
Besondere Beachtung bedürfen die Prokuristen.
Eine Prokura erlisch nicht mit dem Tod des Unternehmers.
- Prokuristen müssen deswegen zu Lebzeiten des Unternehmers instruiert – und auf die Zeit nach dem Tod des Unternehmers vorbereitet sein.
Tipp 5: Sprechenden kann geholfen werden
Eine Unternehmensnachfolge zu planen und erfolgreich umzusetzen bemisst sich natürlich an vielen Faktoren.
Für alle Beteiligten ist es deshalb zwingend, immer wieder das Gespräch zu suchen und über Probleme oder Wünsche zu kommunizieren. Sowohl für den Unternehmer also auch für den Nachfolger steht zu viel auf dem Spiel, um wegen unausgesprochenen Diskrepanzen die Nachfolge zu gefährden.