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Die verschiedenen Arten des Erbscheins

Ein Erbschein ist ein amtliches Dokument, das die Erben als solche ausweist. Für die Ausstellung eines Erbscheins ist das Nachlassgericht zuständig. Mit dem Erbschein können sich die Erben beispielsweise gegenüber Behörden oder Banken ausweisen.

Es lassen sich folgende Arten des Erbscheins unterscheiden:

1. Alleinerbschein

Das Nachlassgericht erteilt einen Alleinerbschein, wenn der Erblasser einen einzelnen Erben als seinen Rechtsnachfolger eingesetzt hat. Dieser eingesetzte Erbe ist dann Alleinerbe des Erblassers und kann somit frei und nach seinem Belieben über den Nachlass verfügen.

2. Gemeinschaftlicher Erbschein

Ein gemeinschaftlicher Erbschein wird vom Nachlassgericht dann erteilt, wenn mehrere Erben vom Erblasser eingesetzt wurden. In diesem Fall erben die Erben gemeinschaftlich, d.h. sie sind gemeinschaftliche Eigentümer des Nachlasses und müssen Entscheidungen bezüglich des Erbes gemeinsam treffen. Im gemeinschaftlichen Erbschein wird auch die Erbquote der Miterben ausgewiesen.

3. Teilerbschein

Ein Teilerbschein wird dann erteilt, wenn ein Erbe nur einen Teil des Nachlasses erbt. Der Erbschein weist dann den Erben und seinen Erbteil aus.

4. Europäischer Erbschein

Der Europäische Erbschein ist ein Erbschein, der in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union anerkannt wird.

5. Beschränkter Erbschein

Ein beschränkter Erbschein enthält Einschränkungen in Bezug auf den Umfang der Erbenbefugnisse oder des Nachlassgegenstandes. Ein solcher kann beispielsweise dann erteilt werden, wenn die Erbfolge noch nicht endgültig geklärt ist.

6. Fremdrechtserbschein

Ein Fremdrechtserbschein ist ein spezieller Erbschein, der zum Einsatz kommt, wenn die Rechtsnachfolge von Todes wegen (also die Frage, wer Erbe wird) nach ausländischem Recht bestimmt wird.

7. Erbschein für Grundbuchsberichtigung

Ein Erbschein für Grundbuchsberichtigung ist eine spezielle Art des Erbscheins, der zur Grundbuchberichtigung nach einem Erbfall verwendet wird. Er dient dazu, die Eigentumsverhältnisse an einem Grundstück im Grundbuch auf die Erben zu übertragen.

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Nachlassgericht darf schweigen

Liegen mehrere Testamente mit inhaltlich deckender Erbeinsetzung vor, muss das Nachlassgericht bei Erlass eines Erbscheins nicht ausdrücklich preisgeben auf welcher Testamentsgrundlage das Gericht die Erbfolge im Erbschein begründet.

Kontoguthaben fällt in Bruchteilsgemeinschaft und nicht in den Nachlass

War der Erblasser alleiniger Inhaber eines Bankkontos, dann fällt der Guthabenbetrag des Bankkontos nur zur Hälfte in den Nachlass, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten mit seinem Ehegatten in Bezug auf das Kontoguthaben eine Bruchteilsgemeinschaft gebildet hat.

Falsche Angaben beim Beantragen eines Erbscheins? – Das sind die möglichen strafrechtlichen Konsequenzen!

Ein wichtiger Schritt bei der Abwicklung eines Erbfalls ist die Beantragung eines Erbscheins, welcher die Erbenstellung bestätigt.

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Gleichzeitig erstellte Testamente – „Die Fiktion der Gleichzeitigkeit“

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Operation geht schief – monatliche Rente für die Erbengemeinschaft

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Führt ein Nießbrauchrecht zur Entwertung des Nachlasses für die Schlusserben?

Wird an einer Nachlassimmobilie aus einem gemeinsamen Testament durch den überleben-den Ehegatten eine Dienstbarkeit zu Gunsten eines Dritten bestellt, darf dieser sein Verfü-gungsrecht mit Blick auf die spätere Schlusserbschaft nicht missbrauchen.

Muss ein geerbter Pflichtteilsanspruch versteuert werden?

Fällt ein Pflichtteilsanspruch in den Nachlass eines Erblassers, muss dieser selbst dann von dem Erben nach den Regeln der Erbschaftssteuer besteuert werden, wenn der Erbe den An-spruch nicht oder erst später geltend macht.

Der Antrag auf einen Notanwalt nach § 78b ZPO

Ein Notanwalt ist von Gericht einer Partei auf Antrag zur Seite zu stellen, wenn sich aus der grundlegenden Antragsnorm § 78b ZPO die Voraussetzungen ergeben.